Politik der Differenzen. Ethnisierung,
Rassismen und Antirassismus im
weißen feministischen Aktivismus
Buchpräsentation und Diskussion mit Stefanie Mayer
Mittwoch, 16. Jänner 2019, 19 Uhr
„Politik der Differenzen“ geht der Frage nach, wie weiße Aktivistinnen in den autonomen feministischen Bewegungen in
Wien seit den 1980er Jahren ihr Verhältnis zu ,anderen‘ Frauen
– v. a. zu Migrantinnen, Musliminnen, Schwarzen Frauen
und Women of Color – gestalteten. Wie sprachen sie über
,die Anderen‘? Welche (Zerr-)Bilder produzierten sie im Nachdenken
über Migration, Mehr- und Minderheiten, über Rassismen
und Antisemitismus? Wie gestalteten weiße Feministinnen
ihr antirassistisches Engagement? Und schließlich:
Was können wir aus der intensiven Beschäftigung mit
lokalen feministischen Geschichten lernen?
Im Rahmen der Präsentation stelle ich einige Geschichten
aus den letzten Jahrzehnten vor, die mich besonders beeindruckten
oder überraschten. (M)Ein zentraler Schluss: Weißer
Feminismus muss sich mit (gesellschaftlichen und eigenen)
Rassismen beschäftigen, anstatt Debatten über ,andere‘
Frauen zu führen. Er braucht zudem eine global ausgerichtete,
post-koloniale Perspektive, die Aktivist_innen trotz aller
machtvollen Differenzen als handlungsmächtige Subjekte
mit eigenen Zielen, Strategien und Überzeugungen wahrnimmt.
Im Vortrag geht es aber auch um einige der Herausforderungen,
die sich der Schreiberin feministisch-aktivistischer
Geschichte(n) stellen. So habe ich etwa im Zuge der
Arbeit gelernt, allzu einfache akademisch queer-feministische
Kritik am ,alten‘ Feminismus zu hinterfragen. Verkürzte
Kritiken – so mein Argument – blenden die zu jeder Zeit bestehende
feministische Vielstimmigkeit aus und machen damit
gerade kritische und marginalisierte Stimmen erneut unsichtbar.
Stefanie Mayer: Politik der Differenzen. Ethnisierung, Rassismen und Antirassismus im weißen feministischen Aktivismus, Budrich 2018,
auch als Open-Access-Publikation verfügbar.
Stefanie Mayer, Politikwissenschaftlerin, Lehrende an der FH Campus
Wien. Forscht und schreibt v. a. zu Rechtsextremismus und -populismus
sowie zu feministischer Politik und Theorie.
Moderation: Rosa Costa
Unkostenbeitrag: € 2,90
Nur für Frauen, Transgenders willkommen.
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