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Fight for your right to bike!

Hannah Ross: Revolutions – Wie Frauen auf dem Fahrrad die Welt veränderten. Hamburg: Mairisch Verlag, 2022, 320 Seiten, € 24.

Gelesen von Amelie Rakar

Mit der Erfindung des Fahrrads im 19. Jahrhundert eröffneten sich neue Welten und Möglichkeiten für viele Menschen, und so beginnt auch die Autorin, Hannah Ross, ihre Fahrradreise zu dieser Zeit. Sie beschreibt die Entwicklung des Fahrrads von den ersten Rädern mit Holzreifen zu Hochrädern bis zum „Rover-Safety“, dessen Rahmenform bis heute maßgeblich ist. Der Fahrrad-Hype schritt schnell voran; und bald entwickelte sich das Fahrradfahren zu einer politischen Angelegenheit. Denn Frauen wurde ihre durch das Fahrrad gewonnene Unabhängigkeit nicht einfach zugestanden, sie mussten sich diese hart erkämpfen.
In Porträts erzählt die Autorin die Geschichten von Radfahrerinnen, die trotz aller Kritik und Steine, die ihnen in den (Rad-)Weg gelegt wurden, immer weiterfuhren. So schreibt sie über Suffragetten und Frauen im NS-Widerstand auf Fahrrädern sowie über Frauen, die auf ihren Fahrrädern Rekorde brachen, welche ihnen nie zugetraut worden waren. Bis heute ist für viele Frauen der Kampf um Unabhängigkeit ein Kampf auf dem Fahrrad, das ihnen einen Weg in die Freiheit ermöglichen kann.
Mit Witz und teils ironischen Kommentaren beschreibt Hannah Ross die Mühen, die Frauen auf sich nahmen,umdas zu tun, was sie gerne taten und ihnen eine neue, bisher unbekannte Freiheit gab: Fahrradfahren. Auch wenn ihre Beschreibungen meist sehr bildlich sind, wären ein paar Darstellungen von den ersten Fahrrädern sowie Fotos von den porträtierten Radfahrerinnen sehr schön gewesen, um nicht alles der eigenen Phantasie überlassen zu müssen und um den oft vergessenen Radfahrerinnen Gesichter zu geben.

Amelie Rakar arbeitet als Archivarin im STICHWORT.


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